La forteresse

Fernand Melgar, in Marokko geboren, filmischer Autodidakt und seit Jahren erfolgreicher Dokumentarfilmer, zeigte in Solothurn «La forteresse».

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Elf Wochen lang hat er mit einem ausgezeichneten Team in einem Durchgangsheim in Vallorbe, «wo täglich Menschen aussortiert werden», den eindrücklichen, vielschichtigen Film über das aktuelle Schweizer Asylwesen gedreht. In dessen Mittelpunkt stehen die fremden Menschen, deren Schicksal hier entschieden wird, und die Beamten mit ihrer äusserst schwierigen Aufgabe, die Asylgesetze umzusetzen. Wie ein unsichtbarer Beobachter schildert der Autor, was er sah und hörte, ohne Interviews, ohne Kommentar, ohne Musik. Kritische, engagierte und parteiische Filme zu diesem Thema gibt es bereits. «La forteresse» macht die hoch komplexe Problematik ohne Stellungnahme erlebbar, wahr-nehm-bar und bietet sie als sinnliche und sinnvolle Ergänzung zur Auseinandersetzung und Meinungsbildung an. «Wir wissen nicht, wo sie herkommen, und sie wissen nicht, wo sie hingehen», meint Estrela von der Fürsorge zu ihrem Dilemma.